München – Mit sogenannten Telenotärzten soll ab kommendem Jahr (2022) die Versorgung von Notfallpatienten in ganz Bayern weiter verbessert werden. Noch bevor der „echte“ Notarzt eintrifft, soll der zuständige Rettungsdienst Fotos, Videos und medizinische Werte wie ein EKG an Telenotärzte übertragen können. Diese können dann Anweisungen für die Behandlung geben und beispielsweise die Gabe von Medikamenten anordnen. Die Eckpunkte der dafür notwendigen Gesetzesänderung hat in dieser Woche das Kabinett beschlossen. Der Telenotarzt könne helfen, noch schneller Leben zu retten, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Erprobt wurde das Konzept in den vergangenen Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts im Raum Straubing. Dort soll es im neuen Jahr dann auch als Erstes auf breiter Front losgehen, am Ende dann in ganz Bayern – knapp 1000 Rettungswagen sollen in das System eingebunden werden. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, sagte Herrmann. Er betonte aber auch: Der Telenotarzt sei als zusätzliche Möglichkeit neben dem Notarzt vor Ort vorgesehen. „Er soll nicht den regulären Notarzt verdrängen oder ersetzen. Er bietet lediglich eine Ergänzung und Unterstützung für das Rettungsdienstpersonal vor Ort.“ lby