von Redaktion

Ich lag unter einer alten Eiche. Meine Augenlider wurden schwer und ich schlummerte sanft ein. In meinem Traum fragte ich die uralte Eiche, was sie in ihrem langen Leben schon erlebt habe. Da fing sie mit ganz tiefer Stimme an zu erzählen: „Mein Leben ist geprägt vom Wechsel der Jahreszeiten. Im Sommer suchen Badegäste Schatten unter meinem Dach. Am Abend lehnen sich Verliebte an meinen Stamm und schwören sich ewige Treue. Im Herbst klettern die Eichhörnchen auf mir herum. Zu meinen Füßen sammeln sie fleißig die Eicheln, die ich vorher abgeworfen habe. Wie auch ihr Enten oder die Rehe und Wildschweine freuen sie sich über meine kleinen Leckerbissen. Im Winter ziehe ich den Saft aus den Ästen in den Stamm zurück, dann kann mir der Frost nichts anhaben. Jetzt im Frühjahr ist die Zeit, in der auch die Kraft in meine Äste zurückkehrt. Tief in meinem Inneren und in den Wurzeln gespeicherte Reservestoffe werden nach der Jahreswende mobilisiert und nach und nach in Äste verlagert. Die Nährstoffe machen sich auf den Weg zu den Knospen, bereit für den Austrieb. Sie treiben aus und bilden in Windeseile neue, zartgrüne Blätter. Man sagt dann auch, die Bäume schlagen aus.“ Eure Paula

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