München – Geimpfte und Genesene brauchen künftig keinen negativen Corona-Test mehr, wenn sie Bewohner von Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen besuchen wollen. Bayerns Gesundheitsministerium hat am Freitagmorgen eine entsprechende Mitteilung herausgegeben. Die neue Regelung sei ein weiterer Schritt zu einer Normalisierung des Lebens in den Einrichtungen, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen waren bei der Befreiung von den Tests bisher ausgenommen. Träger und Verbände hatten immer wieder Lockerungen gefordert.
Von der neuen Regelung wurden sie am Freitag allerdings überrascht. Das Rote Kreuz fühlte sich vor allem deshalb überrumpelt, weil es Freitagnachmittag noch keine Verordnung gab – und damit auch keine Rechtsgültigkeit, wie ein Sprecher betonte. „Das bedeutet, dass wir am Wochenende noch Besucher abweisen müssen, die ohne Test kommen.“ Das sorge für Frust und Enttäuschungen. Auch das BRK hatte in den vergangenen Wochen Lockerungen gefordert. Die Einrichtungen hätten sich etwas mehr Vorlaufzeit gewünscht, um die neue Regelung umsetzen zu können, betont der Sprecher. „Noch sind viele Fragen offen: zum Beispiel, wie wir die Besucher kontrollieren.“
Auch die Arbeiterwohlfahrt wurde von der neuen Regelung überrascht. Dort überwog die Freude darüber, dass die Besuchsregelungen nun vereinfacht werden. „So flexibel sind unsere Einrichtungen“, sagte die stellvertretende AWO-Geschäftsführerin Anne Erd. „Wir freuen uns, wenn wir mehr Besuch und spontanen Besuch ermöglichen können“, betonte sie. Erd geht davon aus, dass die neuen Regelungen bereits ab dem Wochenende umgesetzt werden. kwo