Kaum geht was draußen, schon geht’s wieder los: die flächendeckende Vermüllung wie nach Planquadraten am Isar-Gestade, Gärtnerplatz, E-Garten oder sonst noch dort, wo’s eigentlich recht schön und gemütlich sein sollte. Bei allem Verständnis, dass recht lang ungefähr gar nix außerhalb der eigenen vier Wände gegangen ist und das Bedürfnis nach „raus“ recht groß ist, mir fehlt jede Einsicht, wie solche Anlagen recht oft nach Verlassen der Entspannenden ausschauen.
Wer hat denn heute noch Lust, an der Isar barfuß rumzulaufen? Ich glaub, auch einem Fakir wär’s zu gefährlich. Dort sich einfach mal ins Gras oder in eine Grünanlage setzen? Eher nicht! Der Mensch an sich hat ein großes Potenzial zur Wildsau, vor allem dann, wenn ihm die Anonymität den Rücken frei hält. Da gehen Leute an gepflegte und aufgeräumte Plätze in und rund um die Stadt, weil’s gut ist, jetzt im Sommer sowieso. So wie es aber morgens oft ausschaut, kommen wohl ein paar Vollpfosten damit gar nicht klar, da muss wohl der Ort danach ausschauen wie die eigene Gesinnung. Die Hinterlassenschaften lassen keine andere Nennung zu.
Auch an schönen Tagen im Oberland und an den Seen das gleiche Bild. Dort fahren so gut wie alle mit dem Auto hin, haufenweise Unrat bleibt trotzdem zurück. Da steht die Karre in Reichweite vom plauschigen Plätzchen, aber der Rest vom mitgebrachten Zeug zur kulinarischen Erfreuung ist vielen der Naturfreunde auf dem Rückweg egal. Wie halt auch in der Stadt!
Gut gelaunte Leute gehen mit Bierträger, Einweggrill und anderen Annehmlichkeiten zu einem entspannten Abend – auf dem Hinweg ist das von Gewicht und Menge her gar kein Problem. Schaut nach guter Stimmung, Sommer und Entspannung aus. So was ist jedem zu gönnen, draußen ein paar entspannte Stunden an/auf einem schönen Fleckerl zu verbringen. Allerdings und leider: Oft schauen solche Plätze am Tag danach aus, als hätte ein Müllauto seine Ladung verloren.
Ob es wegen Phlegma oder Rücksichtslosigkeit ist, was die Müll-Protagonisten hinterlassen, ist denen anscheinend komplett egal. Vielleicht weil’s dahoam genauso ausschaut? Lautet die Formel dafür: leere Flasche plus volle Birne = null Anstand.
Wer von uns kriegt nicht einen dicken Hals, wenn man sich morgens durch die Gegend bewegt und ganz speziell den Gärtnerplatz, aber auch Parks und Grünflachen anschaut? Wo ist das Problem, seinen Unrat wieder mitzunehmen, wenn die Mülleimer überfüllt sind? Auch mit bestem Willen kann ich keinen Grund dagegen finden!
Wer könnte was dagegen haben, für weggeworfenes Zeug im öffentlichen Bereich 50 Euro Strafe, so wie in Singapur, aufzurufen? Wäre das denn wirklich eine Zumutung? Irgendwie glaub ich, dass sich mit Ablehnung davon der eine oder die andere selbst entlarven würde.
Und: Weiß Gott red’ ich hier nicht von allen Besuchern der Grünflächen, ich bin mir sicher, dass die meisten recht verantwortungsvoll mit der Natur umgehen, aber mei, die spürst halt nicht….
Habe die Ehre, Manfred Schauer