Bayrischzell – Vom Spielen kam die Dalmatiner-Hündin nicht mehr zurück – und Elisabeth Hecker wusste nicht, was mit ihrer Anis passiert war. Im Februar 2018 ließ die Seniorin aus Bayrischzell (Kreis Miesbach) das Tier in den Garten. Erst jetzt konnte sie die Hündin wieder in die Arme schließen.
Anis war bereits einmal verschwunden. Die Polizei hatte sie damals in Oberfranken gefunden bei Helene S. (Name geändert), die einen Hund aus dem gleichen Wurf hat. Deshalb fiel auch 2018 der Verdacht auf S. Doch diesmal wurde Anis nicht bei ihr gefunden.
Die 90-jährige Elisabeth Hecker recherchierte mit ihrer Enkelin im Internet. Sie fand ein Bild von Anis auf einer Tiervermittlungs-Seite. Heckers Nachfragen liefen ins Leere. Bis im März 2019 Heckers Telefon klingelte. Am anderen Ende eine Frau, Lara L., die an der Nordsee lebt. Sie sprach einen Satz, mit dem Hecker nicht mehr rechnete: „Ich glaube, ich habe Ihren Hund.“ Heckers Verdacht bestätigte sich: Der Hund wurde der Norddeutschen von Helene S. vermittelt. Lara L. erfuhr durch einen Artikel unserer Zeitung, dass Anis von ihrer früheren Besitzerin gesucht wird. Recherchiert hatte sie im Internet, weil Helene S. ihr den Hund wieder wegnehmen wollte. Sie bot zwei Männern sogar 1500 Euro dafür, die Hündin zu entführen. Dafür musste sie sich vor Gericht verantworten.
Anis wohnt noch immer bei Lara L. Sie war aber inzwischen zweimal zu Besuch in Bayrischzell – nach zwei Jahren und noch einmal vor wenigen Wochen. Hecker sagt: „Sie hat mich sofort wiedererkannt.“ WOLFGANG HEINDL