Nach der Rodelgaudi bleibt der Plastik-Abrieb

von Redaktion

Bad Kohlgrub – Die Kunststoffkringel sehen ein bisschen aus wie buntes Lametta: Der Abrieb von Plastikschlitten und Bobs in der Nähe von Rodelstrecken ist Naturschützern ein Dorn im Auge. Regen und Schmelzwasser spüle die Hinterlassenschaften des Winters in die Bäche und Seen, sagt Gisela Böhm, eine Naturfreundin, die den Plastikmüll am Hörnle und am Pürschling im Landkreis Garmisch-Partenkirchen immer häufiger entdeckt. Gerade wenn dort gerodelt wird, wo kaum noch Schnee liegt, entsteht beim Kontakt mit felsigem und steinigem Boden häufig Kunststoff-Abrieb, erklärt Christine Spindler, Wirtin am Pürschlinghaus. Normalerweise räume die Jugendgruppe des Alpenvereins den Plastikmüll weg, sagt sie. Das sei im vergangenen Jahr aber wegen Corona nicht möglich gewesen.

Auch der Bund Naturschutz Benediktbeuern-Bichl hatte nach dem Winter einen ganzen Teller voll mit den „Plastik-Spaghetti“ gesammelt – und daraufhin ein Schild aufgestellt, mit dem an die Wintersportler appelliert wird, die Plastikschnipsel selbst wieder einzusammeln, damit sie nicht im Magen der Wildtiere landen.

Über Hinweisschilder denkt nun auch die Gemeinde Bad Kohlgrub nach, auf deren Gebiet die Rodelstrecke am Hörnle liegt. Das Problem sei sehr ernst zu nehmen, sagt Geschäftsleiter Lukas Eitzenberger. Die Plastikschnipsel aufzusammeln sei mit einem zu großen personellen Aufwand verbunden, deshalb wolle man im Gemeinderat darüber diskutieren, wie die Wanderer und Wintersportler weiter sensibilisiert werden könnten. ANTONIA REINDL

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