Trotz anhaltender Kritik hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gestern Abend 17 Jugendliche in einer Düsseldorfer Gemeinde gefirmt. Mit Rücksicht auf die Firmlinge gab es vor der Kirche keine neuen Protestaktionen. Mehr als 140 Mitglieder der Gemeinde St. Margareta hatten in einem Offenen Brief an Woelki appelliert, von der Firmung abzusehen. In der Gemeinde sind zwei Pfarrer tätig gewesen, die des sexuellen Missbrauchs verdächtigt werden; einer von ihnen ist mittlerweile gestorben. In beiden Fällen wird Woelki vorgeworfen, zu lange seine schützende Hand über die Priester gehalten zu haben. Als Woelki im Mai zu einem Vorgespräch in der Gemeinde erschienen war, hatten dort etwa 100 Gläubige mit Roten Karten gegen ihn demonstriert. Die Firmlinge und ihre Eltern hätten sich aber dafür ausgesprochen, dass er die Firmung zelebriere, sagte ein Sprecher des Erzbistums Köln. Ihrem Wunsch gemäß habe sich Woelki entschlossen, dies zu tun. Die Firmung fand in der Basilika St. Margareta statt. Woelki gelangte durch einen Hintereingang in das Gotteshaus. dpa