München – Heute ist Notenbekanntgabe beim bayerischen Abitur. Wenn man den Worten von Kultusminister Michael Piazolo (FW) Glauben schenkt, wird es auch bei den Mathe-Noten keine unangenehmen Überraschungen geben. Es seien bei den Ergebnissen keine großen Auffälligkeiten festgestellt worden, sagte der Minister gestern im Landtag. „Die bisherigen Eindrücke sind, dass es nicht aus dem Rahmen fällt.“ Allerdings stehe noch die Zweitkorrektur aus, sodass noch keine abschließenden Bewertungen möglich seien.
Die Abiturprüfung im Fach Mathematik war von vielen Schülerinnen und Schülern als besonders schwierig empfunden worden, teilweise wurde der Vorwurf der Unfairness laut. Eine von der Münchner Nachhilfe-Lehrerin Bettina Cornean initiierte Online-Petition auf change.org, beim Notenschlüssel entsprechend großzügig zu sein, fand über 38 000 Unterstützer. Wie es aussieht, wird die Petition aber keinen Erfolg haben.
Piazolo räumte ein, dass es im zu Ende gehenden Schuljahr 2020/2021 Lernrückstände gegeben habe, die nicht in wenigen Wochen aufzuholen seien. Die sogenannte Sommerschule während der großen Ferien, wo Schülerinnen und Schülern Zusatzunterricht angeboten werde, könne dies nur zum Teil ausgleichen. Auch die SPD-Abgeordnete Margit Wild war äußerst skeptisch, weil auch Personal fehlt. „Die Fachkräfte wachsen ja nicht auf den Bäumen.“ Die regulären Lehrer werden nicht eingesetzt.
Ein weiteres Problem: Die Schulen sind nicht gezwungen, die Sommerschule anzubieten – eine Reihe von Schulleitungen hat mittlerweile signalisiert, dass ihnen die Organisation zu mühselig ist.
Einen Ausblick auf das nächste Schuljahr wagte Piazolo nicht. Ziel sei Präsenzunterricht, aber: „Wir wissen nicht, was kommt.“dw/lby