München – Neun Jahre ist es her, dass die Münchner ein Machtwort gesprochen haben: 55 Prozent sagten beim Bürgerentscheid „Nein“ zur dritten Startbahn am Flughafen. Derzeit läuft zwar ein Moratorium bis zum Jahr 2028, endgültig beerdigt sind die Pläne aber nicht. In einer Kundgebung vor der Staatskanzlei forderten die Projektgegner genau das.
„Es wird nie einen Bedarf geben“, betonte Christian Magerl, Sprecher des Bündnisses „aufgeMUCkt“. Er wolle weiter kämpfen, „bis die dritte Startbahn beerdigt ist“. Sein Blick wanderte zu vier Männern mit schwarzen Zylindern, die als symbolische Sargträger des Projekts fungierten. Magerl: „Es ist eine Zeit gewaltiger Veränderungen.“ Schon vor Corona wurden Geschäftsreisen durch digitale Meetings, Kurzflüge durch Bahnfahrten ersetzt.
Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbach erklärte, dass das Festhalten an den Plänen „ein unheimliches Entwicklungshemmnis“ bedeute. Grünen-Abgeordneter Christian Hierneis forderte von der Staatsregierung Klarheit. Der Sprecher von „München gegen die 3. Startbahn“ verlangte von Ministerpräsident Markus Söder nicht nur „symbolisch Bäume zu umarmen“, sondern zu handeln. „Dann hoffe ich, dass wir nächstes Jahr nicht mehr hier stehen müssen.“ dst