Baiern – Gut ein Jahr nach Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen in dem früheren katholischen Piusheim im Kreis Ebersberg haben sich inzwischen 14 Betroffene bei der Opfer-Initiative „Eckiger Tisch“ gemeldet, wie deren Sprecher Matthias Katsch sagte. Die Staatsanwaltschaft München II hat in der Sache Vorermittlungen aufgenommen, sie zählt derzeit zehn Verdachtsfälle. Die Erzdiözese München und Freising spricht von elf Verdachtsfällen. Inwieweit sich die Meldungen der Ermittlungsbehörden und des „Eckigen Tisches“ überschneiden, ist unklar.
Ausgelöst hat die Ermittlungen eine Aussage eines Mannes, der mittlerweile selbst wegen schweren Missbrauchs verurteilt wurde. Er sprach von Sexpartys und Prostitution in dem ehemaligen Jugenddorf in Baiern. Bis zum Jahresbeginn konnten aber laut Staatsanwaltschaft „weder konkrete Taten noch konkrete Beschuldigte ermittelt werden“. lby