Kirchdorf an der Amper – „Betreten verboten“, prangt auf den gelben Bändern, „Absperrung der Veterinärbehörde“. Im Landkreis Freising wurde am Samstag der Seuchen-Ernstfall geprobt. Mit dem Coronavirus hatte all das aber nichts zu tun, sondern mit der Afrikanischen Schweinepest, die im vergangenen September in Deutschland ausgebrochen ist. Bayern wurde zwar bislang von dem für Menschen ungefährlichen, aber für Wild- und Hausschweine verheerenden Virus verschont – bisher gibt es nur Fälle in Brandenburg und Sachsen. Sollte das Virus allerdings auch im Freistaat nachgewiesen werden, wollen die Behörden gerüstet sein.
Dafür trafen sich am Samstag Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks Freising (THW) und der Bayerischen Staatsforsten in einem Waldstück bei Kirchdorf an der Amper, um zu testen, wie schnell ein etwaiges Seuchengebiet umzäunt werden kann – sodass infizierte Wildschweine nicht in die Nähe von größeren Schweineställen kommen. Die Vorgabe des THW-Zugführers Marco Eisenmann war klar: „Zwei Stunden Vollgas geben und mindestens einen Kilometer Zaun aufstellen.“
Mit dem Ergebnis war Einsatzleiter Franz Kronthaler vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dann auch vollends zufrieden – die Zwölf-Mann-Truppe hatte zügig gearbeitet. Als Belohnung für den schweißtreibenden Probe-Einsatz gab’s dann auch das passende Mittagessen: einen Schweinsbraten. RICHARD LORENZ