Garmisch-Partenkirchen – Die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen lockt jährlich rund 300 000 Menschen an. Aktuell gilt für die Besucher dort eine Einbahnstraßenregelung. An Eingang und Ausgang befinden sich hohe Drehkreuze – und die sind einem Ehepaar aus Fürstenfeldbruck und deren Gästen aus Israel nun zum Verhängnis geworden.
Die vier hatten ihre Tickets für die Klamm online gekauft. Damit gelangten sie zwar durchs erste Drehkreuz, aber nicht mehr durch das am Klamm-Ausgang. Auch ein anderes Paar war dort bereits mit einem Online-Ticket gescheitert. „Die waren schon etwas panisch“, berichtet die Fürstenfeldbruckerin Karin Klein. Sie selbst versuchte Ruhe zu bewahren, drückte mehrmals die Sprechanlage für Notfälle. Vergeblich. „Ein Mann hat’s von außen probiert“, erzählt sie. Ebenfalls vergeblich. Und am Notausgang fehlte der Türgriff. Handynetz gibt es in der Klamm nicht.
Schließlich gelang es den Ausflüglern doch, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Denn es stellte sich schnell heraus, dass alle Besucher durch das Kreuz kamen, die ihre Eintrittskarte vor Ort gekauft hatten. Sie quetschten sich gemeinsam mit den Online-Ticket-Besitzern durch das Drehkreuz. Alles andere als Corona-konform. Aber das Einhalten des Mindestabstands war im Ausgangsbereich sowieso nicht mehr möglich, berichtet Klein. „Da standen mittlerweile viel zu viele Menschen.“ Sie möchte sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn auch die anderen Tickets am Ausgang nicht funktioniert hätten.
Die Tourist-Info der Marktgemeinde erklärt die Panne mit einer Beschädigung des Türdrückers an diesem Morgen. Ein Besucher habe die Schutzhaube mit Gewalt abgerissen. Dadurch drang Wasser in die Mechanik ein, verursachte einen Netzwerkausfall und auch den Ausfall der Sprechanlage und Kameras. Über einen grünen Notkasten hätten die Besucher das Drehkreuz entsperren können – das hatte jedoch niemand bemerkt. Der Schaden ist inzwischen behoben.
TANJA BRINKMANN