Maskenpflicht zu Schuljahresbeginn kommt

von Redaktion

VON DIRK WALTER

München – Für das neue Schuljahr hat der Kultusminister ein „eng geknüpftes Sicherheitsnetz“ an den Schulen angekündigt. Es gelte die Devise: Lüften, Testen, Masken. So werde es zur Sicherheit zu Schuljahresbeginn „zwei oder drei Wochen“ eine generelle Maskenpflicht in den Schulen geben – um zu verhindern, dass sich durch Reiserückkehrer Infektionen verbreiten. Ministerpräsident Markus Söder hatte dies vor einigen Wochen vorgeschlagen (wir berichteten).

Piazolo rief die Kommunen außerdem dazu auf, für ihre Schulen Luftreiniger zu kaufen. Eine Garantie, dass den Schulen damit im Infektionsfall Wechsel- oder Digitalunterricht erspart bleibt, wollte der Minister aber nicht abgeben. Auch von einem Gutachten des Landesamts für Gesundheit, das angeblich die in der Wissenschaft umstrittenen Geräte ultimativ prüft, wusste Piazolo nichts.

Es werde auch im neuen Schuljahr wie bisher zwei bis drei Mal in der Woche für alle Schüler weiter Antigen-Schnelltests geben. Bayernweit ermittelt das Ministerium nur ab und an Gesamtergebnisse – zuletzt gab es am 28. Juni bei 935 000 Tests 108 Corona-positive Ergebnisse. Immerhin seien also allein an diesem Tag 108 positiv getesteten Schüler aus dem Unterricht genommen worden, daher seien die Millionenkosten für die Tests „kein rausgeschmissenes Geld“. Die Forderung von Lehrerverbänden, zu Schuljahresbeginn einmalig sicherere PCR-Tests anzuordnen, wies Piazolo als rechtlich nicht möglich zurück. Es müsse aber ab September das Prinzip gelten: Die Schule wird als Letztes geschlossen und als Erstes wieder geöffnet – daran, so der Minister selbstkritisch, habe man sich zuletzt öfter nicht gehalten.

Die Personallage an den Schulen sieht der Minister positiv. Bayern stelle effektiv neue Lehrer ein, insgesamt über 1000. Es gebe heute 18 000 Vollzeit-Lehrerstellen mehr als noch vor zehn Jahren – insgesamt 155 000 Köpfe und „so viele Lehrer wie nie“. Das Zahlenverhältnis zwischen Lehrern und Schülern sei von 16,5 auf 14,3 gesunken. Die Grünen kritisierten dies als schönfärberisch: „Hier ignoriert er komplett die Realität an den Mittel- und Förderschulen“, sagte Grünen-Bildungsexpertin Gabriele Triebel. Piazolo kündigte an, weiter um Lehrer zu werben. Geplant ist eine Kampagne „Ich stocke auf“, mit der Teilzeit-Kräfte dazu animiert werden sollen, auf Vollzeit umzusatteln.

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