Markt Indersdorf – Mehr Insektenbiomasse, mehr Biodiversität: Forscher der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und des Landesamtes für Umwelt (LfU) weisen in einer aktuellen Studie die positive Wirkung von Gewässerrandstreifen für die Umwelt nach. Auf insgesamt 40 vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen im Freistaat, die an einem Wasserlauf liegen, haben sie mithilfe von sogenannten Malaisefallen sowie Bodenfallen Insekten gefangen. Eine dieser Flächen befindet sich bei Markt Indersdorf (Kreis Dachau), wo die Forscher erste Ergebnisse vorgestellt haben.
Neben der Auswahl der Flächen war die größte Herausforderung, die Insekten zu erfassen, ohne den Landwirt zu beeinträchtigen. Die gefangenen Insekten wurden dann per DNA-Metabarcoding untersucht. Dabei haben die Wissenschaftler aus dem gewonnenen Insektenmehl die DNA der Insekten extrahiert, um Aussagen über die Artenvielfalt treffen zu können.
Grundsätzlich sollen Gewässerrandstreifen als Gewässer- und Erosionsschutz dienen. Wie sich zeigt, können sie aber noch mehr: Die Zwischenbilanz des vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanzierten Projektes zeigt, dass Flächen mit Gewässerrandstreifen eine um 16 Prozent höhere Biodiversität und sogar 40 Prozent mehr Insektenbiomasse aufweisen. Seit dem Volksbegehren zur Artenvielfalt in Bayern und dem daraus folgenden Versöhnungsgesetz, das vor zwei Jahren in Kraft getreten ist, sind Gewässerrandstreifen in Bayern gesetzlich vorgeschrieben.
Was bislang fehlte, waren wissenschaftlich fundierte Daten zur Wirksamkeit der Maßnahme. Bei den vorgestellten Erkenntnissen handelt sich „zwar nur um ein Zwischenergebnis“, sagt LfL-Präsident Stephan Sedlmayer. Doch die Bilanz sei „eine wichtige und eine erfolgreiche“. Auf Grundlage der gewonnenen Daten und Erkenntnisse sollen in einem weiteren Schritt für Insekten optimale Gewässerrandstreifen entstehen. VERENA MÖCKL