Unwetter – es hört nicht auf

von Redaktion

Garmisch-Partenkirchen/Kempten – Schuld hatte Dirk. Das Tiefdruckgebiet lenkte feucht-warme Luftmassen ins Allgäu und ins südliche Oberbayern und sorgte für starke Unwetter. Besonders betroffen waren am Samstagabend die Stadt Kempten (Schwaben) sowie im Landkreis Garmisch-Partenkirchen das Ammertal und die Region um Murnau. Gestern zog dann am frühen Abend ein heftiges Unwetter über das Oberland hinweg, das vor allem den Landkreis Weilheim-Schongau erwischte.

Besonders betroffen war die Gemeinde Prem im Südosten, wo neben mehreren Bäumen auch der Maibaum umstürzte. Im Weiler Reitersau stürzte ein Baum auf ein Haus. Außerdem wütete das Unwetter entlang der B 472. In Habach wurde ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen, zwei Personen wurden leicht verletzt. In Huglfing wurde der Kirchturm teilweise abgedeckt.

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberland zählte allein im Landkreis Weilheim-Schongau bis 19.30 Uhr 87 Alarmierungen, in den Kreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen waren es 35 beziehungsweise 18 Einsätze. „Das sind allerdings nur die Alarmierungen, die über die Leitstelle eingegangen sind“, erklärte ein Sprecher. Zahlreiche Feuerwehren seien zusätzlich im Einsatz gewesen.

Die Unwetterfront vom Samstag unterschied sich ganz erheblich von der, die am vergangenen Wochenende für Verwüstungen im Berchtesgadener Land gesorgt hatte. Der stärkere Wind in höheren Lagen, so ein Meteorologe, habe die Gewitter und den Starkregen schneller weitertransportiert, so dass es nicht zu den massiven Regenmengen in kürzester Zeit kommen konnte. Trotzdem fielen über Kempten am Samstagabend Hagelkörner so groß wie Golfbälle.

Die Wetterkapriolen fielen auch im Ammertal heftig aus. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Dennoch hatten die Rettungskräfte gut zu tun. So mussten Keller und Wohnungen ausgepumpt werden. Beispielsweise stand in einer Bad Kohlgruber Erdgeschoss-Unterkunft das Wasser etwa 60 Zentimeter hoch. Die Wassermassen schwemmten Schotter auf die Straßen und verstopften Gullys. Abgebrochene Äste blockierten Straßen. An einigen Stellen, etwa im Murnauer Norden auf der Bundesstraße 2, bildeten sich aufgrund der Überschwemmungen Seenlandschaften. Wiesen rund um Saulgrub waren zentimeterhoch mit Hagel bedeckt. Die Bahnstrecke Murnau – Oberammergau musste gesperrt werden. prei, as, set, kbk

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