Hilfe für Familien von Corona-Opfern

von Redaktion

Weiden – Zwei Angehörige von an Covid-19 gestorbenen Menschen haben in Weiden ein bayernweites Selbsthilfe-Netzwerk für Hinterbliebene von Corona-Toten gegründet. Unterstützt werden sie von der Evangelischen Landeskirche in München mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und dem Verein Selbsthilfekontaktstellen Bayern in Würzburg. Das Netzwerk richtet sich an Angehörige von Corona-Toten, die eine Selbsthilfegruppe gründen möchten oder an Gesprächen teilnehmen wollen. Eine Online-Selbsthilfegruppe gibt es seit dem Frühsommer 2021. Zwei Selbsthilfegruppen in Weiden und München sollen in Kürze ihre Arbeit aufnehmen.

Die Kirche biete Betroffenen bereits zahlreiche seelsorgerische Angebote, sagte Bedford-Strohm bei der Gründung in Weiden. Selbsthilfegruppen seien eine zusätzliche und hilfreiche Form, um mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten hätten, gemeinsam durch die Trauer zu gehen. „Die Situation der Angehörigen geht mir seit Beginn der Pandemie besonders nahe“, sagte er.

Wenn Angehörige an Corona sterben, blieben viele Fragen offen, berichtete Antonia Palmer als Betroffene. Ihr Vater war infolge einer Coronaerkrankung gestorben. „Hätte es geholfen, wenn wir ihn im Krankenhaus hätten besuchen können? War ich möglicherweise selbst Überträgerin?“, fragte die 22-jährige Studentin aus Würzburg. Sie hatte die erste Selbsthilfegruppe gegründet, um Menschen in ähnlicher Situation kennenzulernen. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat digital und hat bereits 40 Mitglieder.  lby

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