Feldafing – Dass die schiere Menge an Tagestouristen eine Region auch überfordern kann, haben die Verantwortlichen im Fünfseenland schon vor der Pandemie gelernt. Doch mit den geschlossenen Grenzen im vergangenen Jahr und dem erzwungenen Urlaub daheim hat sich das Problem noch mal verschärft.
Um die Besucherströme etwas zu entzerren, setzen die Touristiker im Landkreis Starnberg auf eine digitale Besucherlenkung. Der bayernweite Ausflugsticker (erreichbar im Netz unter ausflugsticker.bayern) wird regelmäßig mit Daten gefüttert. „Letztes Wochenende haben wir wieder Autos gezählt“, sagt Klaus Götzl, Tourismuschef der örtlichen Wirtschaftsförder- und Tourismusgesellschaft. Einfacher wäre das aber mit Sensoriksystemen, die automatisch die Auslastung der Parkplätze erfassen – und den Besucher rechtzeitig darauf hinweisen, dass er einen anderen Parkplatz ansteuern sollte. Doch das ist teuer, Götzl spricht von bis zu 7000 Euro pro System.
Unter anderem dafür stellt das bayerische Wirtschaftsministerium 30 Millionen Euro an Fördergeldern bereit, wie Minister Hubert Aiwanger (FW) gestern bei einem Ortstermin in Feldafing am Starnberger See bekräftigte. „Das digitale Angebot wird bereits bestens genutzt“, sagte er. Die Kommunen könnten nun ihre Anträge stellen, 30 bis 50 Prozent der Kosten für die digitale Besucherlenkung könnten vom Freistaat übernommen werden.
Die Wunschvorstellung der Touristiker im Fünfseenland: Die Besucher sollen bereits am Münchner Hauptbahnhof mit einem Klick wissen, ob es an dem Tag noch Kapazitäten im Buchheimmuseum oder bei der Seenschifffahrt gebe. edl