München/Piding – In Bayern gibt es weiterhin kaum Verstöße gegen die Corona-Testpflicht bei der Einreise aus dem Ausland. Bis einschließlich Dienstag habe die Bayerische Grenzpolizei mehr als 45 000 Reisende kontrolliert, von denen sich nur 68 nicht an die seit 1. August geltende Corona-Einreiseverordnung gehalten hätten, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestern bei einem Besuch der Bayerischen Grenzpolizei in Piding im Berchtesgadener Land. Die Quote von nur 0,15 Prozent sei „eine überaus erfreuliche Bilanz“.
Auch die Bundespolizei hat bei ihren Kontrollen in Bayern nur wenige Verstöße entdeckt: Bis Dienstag kontrollierten die Beamten vor allem am Münchner Flughafen etwa 193 500 Reisende und meldeten nur 781 Verstöße, sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Karl-Heinz Blümel.
Seit 1. August müssen alle Einreisenden ab zwölf Jahren ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen oder nachweisen, dass sie genesen oder vollständig geimpft sind – egal, ob sie auf dem Landweg oder mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen. Am ersten Geltungstag hatte das noch zu einer ganzen Reihe von Verstößen an der A3 bei Passau geführt – während in Kiefersfelden kein einziger Verstoß festgestellt wurde.
Dafür hat die Bayerische Grenzpolizei im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr illegale Einreisen erfasst als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Fälle sei von 539 auf 712 gestiegen – ein Plus von mehr als 32 Prozent, sagte Herrmann. Noch stärker stieg die Zahl der Schleusungsdelikte. Der Anstieg lasse sich vor allem auf verstärkte Kontrollen und Schleierfahndung seit dem Jahreswechsel zurückführen, sagte ein Sprecher der Grenzpolizei. lby/dg