München – Mit dem Coronavirus infizierte Reiserückkehrer aus Kroatien lassen derzeit in mehreren bayerischen Landkreisen die Inzidenzen ansteigen. Im Landkreis Dachau stieg die 7-Tage-Inzidenz gestern deutlich auf 41 an. Wie das örtliche Landratsamt mitteilte, sind mindestens 16 Infektionen im Landkreis auf infizierte Besucher eines Festivals in Kroatien zurückzuführen – Tendenz steigend, weil noch nicht alle Rückkehrer beim Gesundheitsamt gemeldet wurden.
Zu der mehrtägigen Strandparty auf der Insel Pag, die unter den Titeln „Bavaria goes Zrce“ und „Austria goes Zrce“ beworben wurde, waren vergangene Woche nach einem Bericht der österreichischen Zeitung „Der Standard“ knapp 8000, meist jugendliche, Menschen gereist.
Der Infektionsherd betrifft nicht nur Dachau. Auch das Landratsamt im Kreis Mühldorf führt bisher 16 von 26 Neuinfektionen auf die Party in Kroatien zurück. Auch in Mühldorf ist die Inzidenz sprunghaft angestiegen und liegt nur noch knapp unter der kritischen 50er-Marke, ab der nach dreitägiger Überschreitung striktere Corona-Regeln drohen. Ähnliche Meldungen sind aus Landratsämtern in Niederbayern zu vernehmen. Und auch die österreichischen Behörden zählten nach Angaben des „Standard“ schon mehr als 200 infizierte Festivalbesucher, die zurück in die Alpenrepublik gereist waren, darunter auch mehrere bereits geimpfte Reisende. Eine Teilnehmerin berichtete der Zeitung von sehr laschen Kontrollen der Corona-Regeln vor Ort – der Veranstalter wies die Vorwürfe zurück. Für den Landkreis Dachau könnte der Anstieg der Infektionen schon bald Folgen haben. Steigt und bleibt die Inzidenz wie erwartet über 50, könnten etwa Einschränkungen für den Wahlkampfauftritt von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am 17. August drohen. Dachaus Landrat Stefan Löwl (CSU) appelliert an alle Reiserückkehrer, die freiwilligen Testangebote zu nutzen. zip/hon/dg