Berchtesgaden – Wieder knattern Rotoren von Hubschraubern am Watzmann-Massiv am Königssee. Wie schon am Wochenende, als hier eine 39-jährige Ungarin, die in Schönau lebte, bei einem Absturz über 200 Meter zu Tode kam. Nun gibt es wieder einen Toten in der Watzmann-Ostwand im Berchtesgadener Land, nur vier Tage nach dem letzten Unglück: Am Mittwochnachmittag stürzte ein 59-jähriger Bergsteiger aus dem Raum Waging (Kreis Traunstein) in den Tod – kurz vor dem Erreichen der Biwakschachtel auf 2380 Meter Höhe. Wieder fiel das Unglücksopfer 200 Meter in die Tiefe an der mit 1800 Meter Länge gewaltigsten Wand in den Ostalpen.
Der Waginger hatte sich mit zwei Begleitern über den Berchtesgadener Weg in die Höhe aufgemacht. Der Weg gilt noch als die leichteste der geläufigen sieben Routen. Die drei Kameraden hatten es kurz vor dem Unglück schon weit nach oben geschafft. Unterhalb der Biwakschachtel gingen sie seilfrei. Laut Polizei waren die Bergsteiger „sowohl vom Können als auch von der Ausrüstung und Kenntnis dieser Tour gewachsen“. Doch kurz vor der Pause kam es zu dem Unglück. Sofort wurde ein Notruf abgesetzt. Einer der Begleiter stieg zu dem 59-Jährigen hinunter. Aber sowohl er als auch die eingeflogenen Bergretter der Bergwacht Berchtesgaden konnten nichts mehr für den Mann tun. Er hatte sich beim Absturz tödliche Kopfverletzungen zugezogen. MARKUS CHRISTANDL