München – Am kommenden Montag hätte er Geburtstag gefeiert. Seinen 15. Liebevoll haben Freunde ein Herz auf sein Skateboard gemalt, es sorgfältig an einen Baum am Isarufer gebunden. Sie ahnten, spürten: Ihr Kumpel wird nie zurückkehren. Und gestern gab es dann die traurige Gewissheit: Die Leiche, die am Freitag im Mittleren Isarkanal nahe Pliening gefunden wurde, ist der 14-jährige Vermisste.
Es war der 6. August, als der Münchner mit Freunden an der Isar kickte. Plötzlich fiel der Ball ins reißende Wasser. Drei der Buben sprangen nach. Der 14-Jährige wurde mitgerissen, konnte der Walze nicht entkommen. „Der Leichnam konnte im Rahmen einer rechtsmedizinischen Untersuchung zweifelsfrei als der vermisste 14-Jährige identifiziert werden“, so die Polizei.
Ein junges Leben – ausgelöscht: Der Bub war bei seinen Freunden sehr beliebt. Ein toller Skateboarder, sportlich, hilfsbereit. Auf Instagram bewundern sie sein Können: „Du kannst so gut skaten“, schreibt ein Mädchen, ein Bub postet zwei Feuer-Emojis. Sieht man sich die Videos und Fotos des Verstorbenen an, erkennt man ein fröhliches Kind, das gern Faxen gemacht hat: Mal hat er ein großes Blatt auf dem Kopf, mal streckt er die Zunge heraus.
Die Erinnerungsstücke an der Isar zeigen die große Trauer seiner Freunde und Verwandten. Direkt in der Nähe der Wasserwalze, die jedes Jahr bei Hochwasser zur Gefahr wird: 2017 ertrank dort ein 24-Jähriger, konnte sich nicht mehr an Land ziehen. Erst im Juli dieses Jahres wäre eine Fünfjährige dort beinahe ertrunken. Gestern badeten wieder Menschen an der Stelle – in der nun wieder ruhig dahinfließenden Isar. Sie ahnten wohl nicht, welches Drama sich hier vor wenigen Tagen abgespielt hat. mm