„M wie München“

von Redaktion

Neue Buchstabiertafel soll Städte- statt Vornamen enthalten

München – Martha hat ausgedient: „M wie München“ könnte beim Buchstabieren bald bundesweit der Standard werden. Eine neue DIN-Norm soll vier bayerischen Städten zu Buchstabier-Prominenz verhelfen und die Ortsnamen in aller Munde bringen. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) arbeitet an einer neuen Fassung der Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung mit Orts- statt Vornamen. Neben München sind in einem Entwurf auch Augsburg, Nürnberg und Regensburg eingeplant.

Die DIN 5009 regelt, mit welchen Worten beim Diktieren Buchstaben verdeutlicht werden. Sie wird vor allem in Wirtschaft und Verwaltung genutzt. Rettungsdienste, Polizei oder Luftfahrt sind nicht betroffen. Verpflichtend ist die Nutzung nicht, sie kommt aber in Ausbildung und Lehrbüchern vor. Bislang werden vor allem Vornamen („C wie Cäsar“, „E wie Emil“) genutzt und zwar 16 Männer- und nur sechs Frauennamen. „Das entspricht nicht der heutigen Lebensrealität“, teilte das Institut mit. Es sei nicht möglich, alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen und dann auch noch geschlechtergerecht ausgewogen darzustellen. Städtenamen seien ein guter Kompromiss. Dabei setzt man vor allem auf Orte, die ein Autokennzeichen mit einem Buchstaben haben. Diesen „pragmatischen Vorschlag“ unterstütze man, sagte Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. „M wie München“ oder „N wie Nürnberg“ sei bereits fest im allgemeinen Sprachgebrauch verankert. Außerdem könnte es künftig „A wie Augsburg“ oder „R wie Regensburg“ heißen. Bei „Eszett“ und „Ypsilon“ bleibt es bei der einfachen Bezeichnung der Buchstaben. Die Umlaute heißen nicht mehr „Ärger“, „Ökonom“ und „Übermut“, sondern Umlaut-A, Umlaut-O und Umlaut-U. Die Ende Juli vorgestellte Fassung mit den Ortsnamen ist ein Entwurf, Interessierte können noch Ideen einbringen.  dpa

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