München – Wallach „Sanwero2“ (13) war ein erfolgreiches Dressurpferd. Besitzerin Julia Lebe (28) aus München ritt ihn auf Turnieren. Doch das ist nicht mehr möglich, seit er nach Spritzen an einer Sehnenscheidenentzündung am rechten Vorderbein leidet. Lebe geht von einem Behandlungsfehler aus. Vor dem Landgericht München II verklagt sie die Pferdeklinik in Parsdorf (Kreis Ebersberg) auf 820 000 Euro Schadenersatz. Das Dressurpferd sei 850 000 bis 900 000 Euro wert gewesen – und nun so gut wie wertlos. Die Promotionsstudentin brachte den Wallach 2015 in die Klinik, weil er lahmte. Dort bekam er fünf Injektionen, sogenannte Stauungsantibiosen. Dabei wird ein Antibiotikum direkt in die betroffene Stelle eingespritzt und verbleibt dort eine Weile. Laut Klage hat die Klinik die Injektionen ohne Indikation vorgenommen. Eine Gutachterin erklärte, die Klinik habe nach den Regeln der Kunst gehandelt. „Sanwero2“ lebt nun in Brunnthal, wo Lebe oft mit ihm ausreitet. „Wir waren lang Sportpartner. Jetzt hat er es verdient, dass er’s gut hat.“ Der Prozess dauert an. gut