Auf dem befestigten Weg neben unserem See hatte sich ein Straßenkünstler niedergelassen und in stundenlanger Arbeit eine Sandburg gebaut. Vor sich hatte er einen Hut gelegt, in den Spaziergänger Münzen warfen.
Gegen Abend verschwand er – und Agnes, Klara und ich wagten uns aus dem Schilf, um die Sandburg genauer zu inspizieren. Agnes war beeindruckt. „Toll“, quakte sie. „So könnte eine echte Burg ausgesehen haben! Seit vielen Hunderten von Jahren werden in Europa Burgen gebaut. Man durfte sie nicht einfach so bauen, sondern musste sich vom Landesherren eine schriftliche Urkunde mit Siegel holen: Die Erlaubnis, zu „krenelieren“, also die Burg mit Zinnen zu versehen. Das Dach wurde meistens mit Schindeln gedeckt, manchmal auch mit Stroh. Und für die Herstellung der Zehntausenden von Nägeln, die man brauchte, waren Schmiede zuständig.“ Nun quakte Klara: „Wenn so viel Holz oder Stroh verwendet und am offenen Feuer geschmiedet wurde, hat es dann oft gebrannt?“ „Ja“, schnatterte Agnes. „Das war ein Problem. Auch bei Angriffen von Feinden brannten oft die Dächer. Man legte eine Zisterne an, um bei Bränden und Belagerungen genug Wasser zu haben.“ Eure Paula