Agnes, Klara und mich hatte die Sandburg eines Straßenkünstlers am See geradezu in ein Mittelalter-Fieber versetzt. Nun wollten wir alles über diese aufregende Epoche wissen. Deswegen luden wir unsere gelehrte Biberin, Frau Dr. Raspelzahn, zum Abendessen ein. Sie erzählte uns, wie Burgherren vor 1000 Jahren Feste feierten.
„Meine Damen“, begann sie, „auf einer Burg wurde getafelt, wenn wichtiger Besuch kam oder Hochzeiten und Beerdigungen stattfanden. Es gab keine feste Speisefolge, so wie heute, wo Herzhaftes und Süßes nacheinander aufgetragen werden. Alles wurde gleichzeitig serviert. Herzhaftes wie gebratene Fasane, Hecht oder Schweinsköpfe kamen gleichzeitig mit süßen Kuchen aus Pflaumen, Sahne und Eiern auf den Tisch. Alles war stark gewürzt, denn Gewürze zeigten den Reichtum des Hausherren. Man kannte Salz, Pfeffer, Koriander, Nelken, Kümmel, Zimt und Anis. Die Tischmanieren damals würde ich bescheiden nennen. In mittelalterlichen Büchern findet man Hinweise wie, man solle nicht auf oder über den Tisch spucken oder jemandem ins Gesicht rülpsen.“
Unglaublich! Agnes und ich schauten uns betroffen an. Hatten die Zweibeiner wirklich so schlechte Manieren gehabt? Eure Paula