Bayerns Sensations-Funde

von Redaktion

Jungsteinzeitliche Stelen oder keltische Goldmünzen – die spektakulärsten Entdeckungen

München – Götterfiguren, Goldkessel, Granatfibeln: Der Silberschatz von Augsburg ist nicht der einzige Sensationsfund in Bayern. Immer wieder gibt es im Freistaat spektakuläre Entdeckungen. Eine Auswahl.

In Gallmersgarten im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim wurde 2014 eine jungsteinzeitliche Stele entdeckt. Experten datieren sie um das Jahr 3000 v. Chr. Sie ist die älteste Skulptur in Bayern und zählt zu den bedeutendsten jungsteinzeitlichen Funden der vergangenen Jahre. Beinahe wäre der Schatz als Dekoration im Garten des Baggerfahrers gelandet, der die Skulptur bei Kanalarbeiten zufällig entdeckt hatte. Ein Mitarbeiter der Denkmalpflege konnte rechtzeitig intervenieren.

In Unterhaching im Landkreis München gelang Archäologen im Jahr 2004 in einem von einem Landwirt zufällig entdeckten Gräberfeld ein Jahrhundertfund: Die Forscher konnten zwei Granatscheibenfibeln zu Tage fördern. Die Gewandverschlüsse weisen auf enge Beziehungen zwischen dem italischen Ostgotenreich und dem bayerischen Voralpenland gegen Ende des 5. und zu Beginn des 6. Jahrhunderts hin. Die Details im Ornament deuten darauf hin, dass die Fibeln aus Italien stammen. Das Besondere der Schmuckstücke: Im Design verbirgt sich eine christliche Geheimbotschaft. Vier Raubvögel verkörpern die mythische Figur des Phönix, der in der antiken kirchlichen Bildsprache Jesus Christus symbolisiert.

In Oberding im Landkreis Erding machten Archäologen ebenfalls im Jahr 2004 einen spektakulären Fund. Im Bereich einer Siedlung aus der frühen Bronzezeit fanden sie knapp 800 Kupferbarren mit einem Gesamtgewicht von 82 Kilogramm. Die Wissenschaftler brachten damit den größten Spangenbarrenfund Europas zu Tage. Das Kupfer stammt aus dem österreichischen Inntal beziehungsweise dem slowakischen Erzgebirge aber auch aus Bergwerken am Mitterberg im Salzburger Land.

Einen spektakulären Schatz brachte ein Taucher aus dem Chiemsee in der Nähe von Seebruck im Jahr 2001 an die Oberfläche. Der Mann hatte zufällig einen 10,5 Kilogramm schweren Behälter aus 18-karätigem Gold entdeckt. Der Kessel hat einen Durchmesser von einem halben Meter und ist 30 Zentimeter hoch. Materialwert damals: 100 000 Euro. Illustrationen auf dem Kessel zeigen keltisch-indogermanische Tier- und Menschenopferkulte. Der Behälter stammt laut Experten aus der NS-Zeit.

Einen ebenfalls goldenen Fund machten Archäologen 1999 nahe Manching bei Ingolstadt. Dort beförderten sie fast 500 Goldmünzen zu Tage – es handelte sich um einen der größten Schatzfunde aus der Keltenzeit im 20. Jahrhundert. VERENA MÖCKL

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