„Krass, Alter! Ein Waschbär!“, rief gestern ein Bub, als er Waldemar sah, und rannte davon. „Unverschämtheit“, brummte unser bäriger Freund. „Ich bin weder ‚krass’ noch ein ‚Alter’. Aber Waschbär hat immerhin gestimmt!“
„Tja, diese Jugend“, schnatterte Agnes. „So spricht sie eben. Das ‚Alter’ war bestimmt nicht unfreundlich gemeint, eher als Ausdruck des Erstaunens. Ihr müsst wissen, die Jugendsprache unterscheidet sich von der Sprache der erwachsenen Zweibeiner. Es ist für Außenstehende gar nicht immer leicht zu erkennen, was es bedeuten soll. Und das ist auch der Zweck eines Soziolekts.“ „Eines Sozio-was?“, quakte Klara sofort. „Das ist der Sprachgebrauch einer sozialen Gruppe. Wenn junge Leute sich untereinander unterhalten, bedienen sie sich oft bestimmter jugendsprachlicher Ausdrücke. Daneben gibt es noch eine Vielzahl von anderen Stilen und Varianten. Kiezdeutsch zum Beispiel“, schnatterte Agnes. „Was ist denn das?“, brummte Waldemar. „Das ist eine Varietät des Deutschen, die vornehmlich unter Jugendlichen in städtischen Milieus mit einem hohen Bevölkerungsanteil an mehrsprachigen Sprechern gesprochen wird“, schloss Agnes ihre Ausführungen.
Eure Paula