Wieder mit Maske in der Schule

von Redaktion

VON DIRK WALTER UND JONAS NAPILETZKI

München/Miesbach – Masken auf, das ist das Gebot beim Schulstart am Montag nach den Herbstferien. Mitten in den Ferien hat das bayerische Kultusministerium die Maskenpflicht wieder eingeführt. Bayern geht damit einen anderen Weg als zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, wo die Maskenpflicht im Unterricht gerade wieder abgeschafft wurde. Die Regeln sind klar: Masken müssen an bayerischen Schulen auch dann am Platz getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt wird. In Grund- und Förderschulen gilt die Maskenpflicht – empfohlen wird der OP-Standard – nur für die erste Schulwoche nach den Ferien, in allen höheren Jahrgangsstufen zwei Wochen. Walter Baier ist Schulleiter des Gymnasiums in Bruckmühl (Kreis Rosenheim). Er geht davon aus, dass die Maskenpflicht „wohl wochenweise“ immer wieder verlängert werden wird – eventuell bis zu den Weihnachtsferien.

Es gibt freilich Ausnahmen, etwa beim Sportunterricht, der weiterhin ohne Maske stattfinden kann. Selbst Blasmusik und Gesang soll möglich bleiben – letzteres aber mit Maske.

Trotz der hohen Inzidenzzahlen unter Kindern und Jugendlichen erwartet Schulleiter Baier einen unaufgeregten Schulstart. Schon vor den Ferien hatte es an seiner Schule (750 Schüler) „im Schnitt pro Tag einen“ positiv getesteten Schüler gegeben. „Man gewöhnt sich dran.“ Jetzt am Montag „werden alle getestet“ – und bei Positivfällen in der Regel auch der Banknachbar in Quarantäne geschickt.

Nicht alle sehen es so entspannt wie der Schulleiter. Barbara Hiraoka, Mutter von drei Schulkindern in Holzkirchen (Kreis Miesbach), beschleichen ungute Gefühle. „Es wird in Kauf genommen, dass sich ein Großteil der Schüler infiziert, bevor die Impfungen für sie zugänglich sind.“ Doch die Kinder daheim zu lassen, gehe nicht. Die Verfügung des Kultusministeriums ist hier eindeutig: „Eine Beurlaubung vom Präsenzunterricht aufgrund individuell empfundener Gefährdungslage ist nicht mehr möglich.“ Die Sorgen teilt auch Tobias Schreiner, Leiter der Realschule Tegernseer Tal. Schreiners Schule hatte am Donnerstag und Freitag vor den Ferien wegen vieler Corona-Fälle komplett auf Distanzunterricht umgestellt. Auch jetzt klingt Schreiner beunruhigt: „Uns erreichen laufend Meldungen von Schülerinnen und Schülern, die sich wegen positiver Tests oder als enge Kontaktpersonen in Quarantäne befinden und deshalb am Montag nicht zur Schule kommen werden“, sagt er. Zwar rechnet der Schulleiter nicht damit, dass die ganze Schule wieder in den Distanzunterricht wechseln müsse. Aber: „Bei einzelnen Klassen sieht das möglicherweise anders aus.“

Die Schulleiter erwarten auf jeden Fall einen Testmarathon. Bei jedem positiven Corona-Fall muss die Klasse (in der gymnasialen Oberstufe sogar der komplette Jahrgang) eine Woche lang täglich getestet werden. „Aber das haben wir ohnehin schon so gehandhabt“, sagt Baier.

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