Nutzlose Brücke, falsche Farbe: Steuerverschwendung in Deutschland

von Redaktion

Nicht nur in Bayern hat der Steuerzahlerbund Fälle von Verschwendung dokumentiert, auch an anderen Orten in Deutschland wurde demnach nicht gerade sparsam mit Steuergeld umgegangen.

So wurden in zwei niedersächsischen Landkreisen als Modellversuch Fahrrad-Schutzstreifen für 261 000 Euro auf Landstraßen markiert. Die Erfahrungen damit seien vor Ort zwar gut gewesen, dennoch habe das Bundesverkehrsministerium entschieden, das Projekt nicht weiterzuverfolgen. Die Schutzstreifen mussten für 763 000 Euro wieder entfernt werden.

In Castrop-Rauxel (Nordrhein-Westfalen) wurde bereits 1980 vorsorglich eine Brücke für 950 000 D-Mark gebaut, weil dort eine Umgehungsstraße geplant wurde. Nur wurde diese Straße nie gebaut, die Brücke steht seitdem nutzlos in der Landschaft.

Nicht ganz so teuer war ein Fall in Bremen, wo für rund 30 000 Euro Bilder der bekannten Stadtmusikanten als Wegweiser auf den Boden gemalt wurden. Allerdings habe die Farbe nicht lange gehalten, sodass die Bilder schon bald wieder verschwunden gewesen seien. Das Geld jedoch auch.

Auch eine Bürgermeisterwahl in Heusenstamm in Hessen hat es ins Schwarzbuch geschafft. Sie wurde Anfang Juli abgehalten, obwohl sie problemlos auch am Tag der Bundestagswahl wenige Monate später stattfinden hätte können. Zusatzkosten: 15 000 Euro – und der Ärger einiger Wahlhelfer.  afp

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