Debatte um 2G im Hörsaal

von Redaktion

Erlangen/Nürnberg – Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat mit ihrer Entscheidung, nur noch genesene und geimpfte Studierende in den Hörsaal zu lassen, eine Debatte ausgelöst. Der konservative Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern „sieht die Entwicklung mit Sorge“. Jedem Studenten in Bayern müsse der Zugang zu Bildung und Lehre gewährt bleiben, sagte der RCDS-Landesvorsitzende Filip Balzert. „Aus unserer Erfahrung ist die digitale Lehre vielerorts immer noch nicht ausgereift genug, um einzelne Studenten sinnvoll hybrid einbinden zu können.“

Die Uni Erlangen hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei Präsenzveranstaltungen im Hörsaal künftig eine 2G-Regelung gelten soll. „Studierende mit einem Non-2G-Status können demnach nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen, den Inhalten allerdings online folgen“, teilte die Uni auf ihrer Homepage mit. Die Regelung soll ab dem heutigen Montag gelten – mit einer Übergangsfrist bis zum 22. November.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) hält nichts von diesem Vorgehen und setzt trotz der angespannten Corona-Lage weiter auf Präsenzunterricht an Bayerns Hochschulen. Nach Angaben der bayerischen Universitätenkonferenz ist es derzeit „noch nicht konkret geplant, das 2G-Konzept auf weitere Universitäten zu übertragen“, fügte Geschäftsführer Alexander Fehr hinzu.

An der Ludwig-Maximilian-Universität in München gilt die 3G-Regel. Zur Überprüfung werden vom Sicherheitspersonal der LMU Kontrollen an den Zugängen durchgeführt. Dozenten sind ebenfalls zu Kontrollen berechtigt. Als Testnachweis gilt das Ergebnis eines vor höchstens 48 Stunden durchgeführten PCR-Tests oder eines vor höchstens 24 Stunden durchgeführten Antigen-Schnelltests. Die Ergebnisse von Selbsttests sind nicht ausreichend. Geimpft, genesen, getestet lautet auch für die Technische Universität München (TUM) die Vorgabe.

In Augsburg hält man nichts von den Erlangener Plänen. Im Wintersemester 2021/22 gelte „so viel Präsenzlehre wie möglich und so viel Digitallehre ergänzend wie nötig“, heißt es auf der Homepage. Es wird „ein Übergangssemester hin zum regulären Präsenzbetrieb im Sommersemester 2022“. Obwohl Regensburg eine Hotspot-Region ist, bleibt auch die dortige Uni vorerst bei 3G, ebenso wie die Uni in Passau.

Die 3G-Regelung gilt nicht für Prüfungen. Dennoch empfehlen die Universitäten allen Prüflingen, die weder geimpft noch genesen sind, vor der Prüfung einen Corona-Test durchzuführen. Das Tragen einer FFP2-Maske im Gebäude ist an allen Universitäten obligatorisch. STEPHANIE EBNER (mit dpa)

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