München – Für gut 32 000 Luftfilter in Klassenzimmern an bayerischen Schulen sind laut Kultusministerium bislang Förderanträge eingegangen. Damit wäre knapp die Hälfte der 75 000 Klassenzimmer im Freistaat ausgestattet. Allerdings: Einen Überblick über die Zahl der tatsächlich vorhandenen Luftfilter in Schulen hat das Ministerium einem Sprecher zufolge nicht. Etliche Klassenräume seien bereits vor der Corona-Pandemie mit Belüftungsanlagen ausgestattet gewesen. Zudem könnten Schulen Geräte anschaffen, ohne die Förderung zu beantragen oder den Förderantrag nachreichen.
Im Oktober 2020 hatte der Freistaat 37 Millionen Euro für „technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften“ bereitgestellt. Im Sommer 2021 wurde eine weitere Förderrunde über 190 Millionen Euro beschlossen – diese läuft noch. „Die Anzahl der gestellten Anträge erhöht sich täglich“, sagte der Sprecher.
Aus den Kommunen gibt es deutliche Kritik. Die Staatsregierung habe zu hohe Erwartungen geweckt. „Von Anfang an war klar, dass sich bis zum Schuljahresbeginn nicht alle Klassenzimmer und Kita-Räume in Bayern mit Lüftungsgeräten ausstatten lassen“, sagt Bernd Buckenhofer, Vorstandsmitglied im Bayerischen Städtetag. Die Kommunen wollten nicht Gefahr laufen, Lüftungsgeräte zu erwerben, „die sich letztlich als zu teuer oder zu wenig effektiv für die Lufthygiene erweisen“. Insgesamt gebe es eine Fülle an unklaren Regeln. lby