von Redaktion

Unsere Biberin Frau Dr. Raspelzahn hatte vor geraumer Zeit einen Chor ins Leben gerufen, dessen Dirigentin natürlich niemand anderes war als Frau Dr. Raspelzahn selbst. Wir Tiere standen wie die Orgelpfeifen auf der Wiese – die kleinen vorne, die großen hinten – und sangen das Kinderlied „Hänsel und Gretel“. Wir sangen aus voller Kehle: „Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Es war so finster und auch so bitterkalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein. Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein?“ Und so weiter. Da quakte Klara: „Wisst ihr eigentlich, was ein Pfefferkuchen ist?“ Agnes schnatterte: „Im 13. Jahrhundert entwickelte sich aus dem damaligen Honigkuchen der Lebkuchen – nichts anderes ist nämlich ein Pfefferkuchen. Im Mittelalter nannte man alle orientalischen Gewürze einfach ,Pfeffer‘, obwohl die Lebkuchen außer Pfeffer auch Kardamom und Muskat, Zimt und Ingwer, Anis, Koriander und Nelken enthielten.“

Heute ist in Lebkuchen aber kein Pfeffer mehr drin. Über viele Jahrhunderte wuchs und gedieh die Lebkuchen-Kultur vor allem an den großen Handelsstraßen, etwa in Nürnberg, wo die Händler mit den exotischen Gewürzen durchreisten.

Eure Paula

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