von Redaktion

Spaziergänger bevölkerten gestern das Seeufer, die Kinder tobten im Schnee. „Was ich nicht verstehe“, quakte Klara, „warum wohnen die Menschen in den Städten, wenn sie es auf dem Land viel schöner finden? Dann sollen sie doch gleich aufs Land ziehen.“ „Oh, die Stadt hat doch auch viele Vorteile“, schnatterte Agnes. „Die Stadt bietet mehr Möglichkeiten, mehr Freiheiten als das Landleben. Das finden zumindest viele Menschen. Im Mittelalter sagte man ‚Stadtluft macht frei’. Das hatte einen ganz konkreten Hintergrund. Damals gehörte der Bauer dem adeligen Grundherrn. Wenn er es aber schaffte, in eine Stadt zu fliehen, dann war er oft ‚nach Jahr und Tag’, so sagte man, ein freier Mann.“ „Da lob’ ich es mir doch, eine Ente zu sein“, quakte Klara zufrieden. „Ich gehöre niemandem.“

„Die Leibeigenen, die damals in die Städte flohen, wollten auch niemandem gehören“, erwiderte Agnes. „Aber so einfach war es eben nicht. Denn das Recht, Bürger einer Stadt zu sein, musste man kaufen, wenn man es nicht von seinen Eltern erbte. Manche Knechte und Mägde wurden niemals Bürger. Auch waren nicht alle Bürger gleichberechtigt. Aber frei sein, das wollten die meisten – und in der Stadt leben.“ Eure Paula

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