München – Betriebsräte am Flughafen München befürchten Lohneinbußen der Belegschaft. Grund ist ein Notlagen-Tarifvertrag. Ab Januar sollen die Löhne und Gehälter von rund 5000 Flughafen-Beschäftigten der Flughafen-Gesellschaft FMG mit einer Arbeitszeitverkürzung analog um bis zu sechs Prozent abgesenkt werden. Der Notlagentarifvertrag gilt seit diesem Jahr, nun könnte Stufe 2 in Kraft treten, fürchten die Betriebsräte.
Dass der Flughafen noch in der Talsohle steckt, bestreiten die Arbeitnehmer-Vertreter keineswegs. „Die Krise besteht nach wie vor“, sagt der Betriebsratsvorsitzende der FMG, Johann Bachmayr. Erst rund 50 Prozent der Passagierzahlen aus der Vor-Corona-Zeit sind wieder erreicht, bei den Flügen gibt es ein Minus von aktuell 40 Prozent. Statt des Notlagentarifvertrags würden die Betriebsräte eine Fortsetzung der Kurzarbeit „zu den jetzigen Bedingungen mit Aufstockung“ bevorzugen. Für drei weitere Monate wäre das möglich.
Am 14. Dezember könnte der Aufsichtsrat über die Kurzarbeit entscheiden, die Diskussion über den Notlagentarifvertrag dürfte sich noch etwas länger hinziehen. dw