Fall Sieber: Vergleich scheitert erneut

von Redaktion

Geretsried – Mit Listerienfunden in einem Wammerl fing alles an, am Ende verloren 120 Mitarbeiter der Firma Sieber aus Geretsried (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) ihren Arbeitsplatz. Die Gesundheitsbehörden hatten nach dem Listerien-Nachweis und einer damit in Verbindung gebrachten Krankheitswelle im süddeutschen Raum mit mehreren Toten einen Produktions- und Vertriebsstopp verhängt. Und darüber gibt es seit Jahren Streit.

Insolvenzverwalter Josef Hingerl sieht die Schuld für den Sieber-Ruin beim Freistaat und klagt auf Schadenersatz. Mittlerweile wird der Fall in zweiter Instanz beim Oberlandesgericht München (OLG) verhandelt – das Landgericht München I hatte die Klage abgewiesen. Doch nun ist wieder alles offen. Das Gericht ist der Ansicht, dass eine Beweisaufnahme stattfinden muss. Es gebe viele offene Fragen: Was wurde zwischen den Parteien besprochen, als es um das Einlegen von Rechtsmitteln ging? Und wurden Produkte nachpasteurisiert?

Ein erneuter Versuch der Parteien, unter Ausschluss der Öffentlichkeit einen Vergleich zu finden, scheiterte gestern. Der erste Senat des OLG wird im März verkünden, wie es im Fall Sieber weitergeht. NINA GUT

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