50 Jahre Olympische Sommerspiele – und Gedenken an das Attentat

von Redaktion

Am 26. August 1972 begann im Münchner Olympiastadion ein Weltereignis: Die Olympischen Sommerspiele sollten das neue, leichte, friedliche Deutschland zeigen. Von der transparenten Zeltdachkonstruktion über das putzige Maskottchen „Waldi“ bis hin zu den unbewaffneten Polizisten – alles war auf das Bild der „heiteren Spiele“ getrimmt.

Eine Woche lang ging der Plan wunderbar auf. Die Welt staunte über den amerikanischen Wunderschwimmer Mark Spitz, jubelte mit der 16-jähringen deutschen Gold-Hochspringerin Ulrike Meyfarth. Doch am Morgen des 5. September 1972 zerstob der Traum von den friedvollen Spielen, als acht Terroristen des palästinensischen Kommandos „Schwarzer September“ in das Apartment der israelischen Mannschaft eindrangen.

Die Geiselnahme endete keine 24 Stunden später mit dem gescheiterten Befreiungsversuch auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Am Ende waren alle elf gefangen gehaltenen israelischen Sportler tot, dazu ein deutscher Polizist und fünf Geiselnehmer. Einen Tag lang ruhten die sportlichen Wettkämpfe, dann – nach dem berühmtem Satz des IOC-Präsidenten Avery Brundage bei der Trauerfeier im Stadion „The games must go on“ – wurden sie fortgesetzt.

2022, wenn sich Spiele und Anschlag zum 50. Mal jähren, wird all das wieder breit erzählt werden. Die Vorbereitungen für die Gedenkveranstaltungen laufen seit Monaten. In München im Olympiapark wird es ein Jubiläumsfestival geben, das den unbeschwerten Aspekt der Spiele in den Mittelpunkt stellt (1. bis 9. Juli). Doch das Hauptaugenmerk gilt dem Terroranschlag: Das Jüdische Museum in München wird in jedem Monat an ein anderes Opfer des Attentats mit diversen Aktionen erinnern. Am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck soll es am 5. September eine Gedenkfeier mit 1000 Teilnehmern und einen Staatsempfang geben. Überlebende der israelischen Sportlermannschaft, Angehörige der Opfer, Vertreter aus Israel und Deutschland sind eingeladen. Dazu gibt es eine Ausstellung über „Das Ende der heiteren Spiele“.  dw

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