Letztens fand ich im Schnee einen Bären. Keinen echten, sondern einen aus Stoff. Wir überlegten und vermuteten, dass ein Kind den Bären verloren hatte – wie tragisch. Denn Kinder kuscheln gerne mit Teddys und tun so, als seien die lebendig. „Warum heißen diese Bären Teddy?“, wollte Klara wissen. Da wusste Agnes eine Erklärung zu quaken: „Im Jahr 1902 entwickelte Richard Steiff, ein Neffe der deutschen Spielzeugherstellerin Margarete Steiff, den ersten Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen. Margarete Steiff stellte den Bären auf ihrem Messestand in Leipzig aus. Ein amerikanischer Vertreter kaufte den Bären und verschenkte ihn. Der Beschenkte soll den Bären weiterverschenkt haben. Schließlich fiel er in einem Schaufenster dem Sekretär des damaligen US-Präsidenten, einem leidenschaftlichen Bärenjäger, auf. So fand das Plüschtier den Weg zur Tochter von Präsident Theodore Teddy Rosevelt. Die liebte ihn gleich – und nannte ihn nach ihrem Vater, der den Spitznamen Teddy trug.“ Das fand ich schön. Teddys finden also auf Umwegen ihre Menschen. Wir zogen den Bären mit unseren Schnäbeln auf den Fußweg, damit er wieder den Weg zurück zu seinem kleinen Zweibeiner findet.
Eure Paula