Nicht nur in München nimmt die Zahl der Kirchenaustritte zu. Die Anfragen nach Terminen steigen auch bei Standesämtern in Oberbayern. „Es ist der Wahnsinn“, sagt Standesbeamtin Petra Konrad aus Wolfratshausen. Täglich müsse sie neue Termine vergeben. In Ebersberg, wo Missbrauchspfarrer Peter H. Mitte der 1980er-Jahre wegen Missbrauchs verurteilt worden war, hat sich die Zahl der Austritte heuer auf 31 fast verdoppelt (2021: 17). Auch Markt Schwaben und Poing verzeichnen mehr Austritte. Mehr Menschen wenden sich ebenfalls in Bad Tölz von der katholischen Kirche ab. Seit Anfang Januar waren es 31 – gegenüber 19 Austritten im Vergleichszeitraum 2021. Während in Freising in den vergangenen Jahren die Austrittszahlen pro Woche im einstelligen Bereich lagen, waren es allein in dieser Woche schon 30 Termine. „Und die nächsten Wochen sind auch schon stark angefragt“, so Pressesprecherin Christl Steinhart.„Das Telefon klingelt im Zehn-Sekunden-Takt“, sagt Daniel Felsmann, Leiter am Standesamt Schongau. tal/ac/ws/kma