Frauenleiche in der Tonne: Verdächtiger gefasst

von Redaktion

75-jähriger Sexualstraftäter steht im Verdacht, seine Lebensgefährtin getötet zu haben

Haar – Nach dem Fund einer Frauenleiche am vergangenen Donnerstag in Haar (Kreis München) steht nun fest: Das Opfer ist eine 62-jährige Münchnerin, die seit Sommer als vermisst gemeldet war. Gestern hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen: Ein 75-jähriger, polizeibekannter Sexualstraftäter aus Haar steht im Verdacht, die Frau getötet zu haben. Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden ein Paar.

Die Polizei hatte die Leiche der Frau am vergangenen Donnerstag in einem frei zugänglichen Keller eines psychiatrischen Klinikums gefunden (wir berichteten). Eine Obduktion am Freitag ergab, dass die Frau Schnitt- und Stichverletzungen hatte. Die verweste Leiche war mit Bettlaken, Plastiksäcken und Kartonagen bedeckt, wie die Polizei gestern mitteilte.

Vor dem Fund der Leiche hatte ein Zeuge den 75-Jährigen an einer Mülltonne außerhalb des Gebäudes hantieren sehen. Als ein Spaziergänger die Leiche sah, vertraute er sich einem Nachbar an, der rief die Polizei. Die Beamten fanden die tote Frau schließlich im Eingangsbereich eines Kellers.

Im Haus fanden sie den 75-Jährigen vor, er sei vernommen worden, seine Aussagen seien widersprüchlich gewesen, sagt der Chef der Mordkommission, Stephan Beer. „Es besteht dringender Tatverdacht.“ Die Staatsanwaltschaft München I hat Haftbefehl erlassen. Zu dem Verbrechen habe sich der Verdächtige bisher nicht geäußert.

Der Mann aus Haar war früher in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht, zum Zeitpunkt des Leichenfunds aber nicht in Behandlung. Wegen mehrerer Sexualstraftaten sei er aber polizeibekannt. Zum Motiv der Tat konnte die Polizei gestern keine Angaben machen. Unklar ist auch, wann die Frau getötet wurde. MAX WOCHINGER

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