Herbert Singer ist Geschäftsführer der Sozialbau GmbH Kempten, die im Stadtteil Thingers das höchste Holzhaus des Allgäus gebaut hat. Für ihn war es ein Pilotprojekt – eine einmalige Sache soll der Holzbau aber nicht bleiben.
Herr Singer, warum hat die Sozialbau Kempten ein Hochhaus aus Holz gebaut?
Als innovatives Wohnungsunternehmen haben wir uns schon viele Jahre mit dem Holzwohnbau beschäftigt. Wir wollten ein möglichst ambitioniertes Wohnhaus als Vollholzbau errichten. Dafür haben wir das Know-how von 700 Neubau-Wohnungen der vergangenen sechs Jahre intelligent in den Holzwohnbau transformiert.
Ist das Bauen in Holzbauweise teurer?
Ja. Aus jahrelanger Erfahrung wussten wir, dass so ein Gebäude mehr kosten würde als ein Mauerwerksbau. Wir definierten, zehn Prozent mehr auszugeben. Am Ende waren es um die 12 Prozent. Gottlob haben wir das Baumaterial rechtzeitig eingekauft, bevor das Holz als Baustoff so knapp und teurer wurde.
Legen Sie die höheren Baukosten auf die Mieten um?
Nein, die Mieten in unserem Objekt in Thingers sind genauso marktüblich wie überall sonst.
Plant die Sozialbau weitere Holzbauprojekte?
Gerade entwickeln wir in Kempten ein Areal mit 450 Wohnungen, für das wir weitere Holzhäuser planen. Ein bis zwei Baufelder mit jeweils 70 Wohnungen planen wir davon als Holzwohnbau. kuc