Die Wunder des Lebens

von Redaktion

Helmut Zöpfl benennt die Grenzen der Naturwissenschaften

München – Der langjährige Münchner Professor für Schulpädagogik und engagierte Christ Helmut Zöpfl zieht eine Art Bilanz seines wissenschaftlichen Schaffens. Es ist gewissermaßen ein Alterswerk des 84-Jährigen, der sein stupendes Wissen in diesem Buch prägnant zusammenfasst. Das Thema könnte indes umfassender nicht sein: Der Autor nimmt sich der Sieben Weltwunder an. Sieben Weltwunder? Die meint man zu kennen: die Pyramiden, der Koloss von Rhodos und andere antike sagenhafte Werke. Doch Zöpfl geht es um etwas anderes: um die sieben ewigen, nicht von Menschen geschaffenen, sondern allenfalls von den Menschen (ansatzweise) erkannten Weltwunder. Als da zum Beispiel sind: die Naturgesetze, die Entstehung von Leben, das Ich-Bewusstsein, schließlich das Vorhandensein von Liebe.

Zöpfl nimmt Anleihen bei Philosophen und Naturforschern, erklärt die vorhandenen Erkenntnisse anschaulich, streut Kurzinformationen zu den Größen des Denkens ein und erklärt existenzielle Fragen auch mit Lyrik. So sehr er über Erkenntnisfortschritte staunt, so sehr wird doch deutlich, dass er dem Primat der Naturwissenschaft in der heutigen Zeit auch misstraut. Sie handele oftmals unreflektiert, linear, bilde sich steten Fortschritt ein, blende Faktoren wie den Zufall aus.

Wo die Erkenntnis endet, beginnt der Glaube – ist das so? Helmut Zöpfl legt dies nahe. „Ich verspreche, dass ich mich zum Atheismus bekennen würde, wenn mir jemand streng naturwissenschaftlich aufzeigen könnte, wie aus jenem Urknall sich die Liebe beispielsweise einer Mutter Teresa entwickelt hat“, heißt es am Ende seiner Schrift. Der Beweis steht noch aus.  dw

Helmut Zöpfl

Unfassbar heißt nicht unglaublich. Glaube und Naturwissenschaft auf den Punkt gebracht, St. Benno Verlag, 24,95 Euro

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