Rektor rebelliert

von Redaktion

Unmut über Corona-Politik des Ministeriums

Höhenkirchen-Siegertsbrunn – An den Schulen nimmt der Unmut über das Corona-Management des Kultusministeriums zu. Jüngstes Indiz: Die Resolution, die ein Grundschulrektor aus dem Landkreis München auf change.org gestartet hat.

Torsten Bergmühl leitet die Grund- und Mittelschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Der 57-Jährige hat die „Freie Rektor*innen Initiative Bayern“ nach einer Schulleiter-Dienstbesprechung angestoßen. Kurz vor Weihnachten hatten etwa 60 Schulleiter die alltäglichen Nöte besprochen, die Stimmung war dabei „sehr angespannt“, schildert Bergmühl. Die Kollegen seien sich einig gewesen, dass die eigentlichen Aufgaben wie Schulentwicklung, Personalführung oder Elternarbeit „auf der Strecke“ bleibe. Der Beruf an sich müsse wieder im Mittelpunkt stehen.

Daraufhin kam es zu der Petition. Gefordert wird unter anderem eine zeitliche Entlastung der Rektoren und Konrektoren, eine gerechte Bezahlung, die sich an die der Förder- und Realschul-Leitungen orientiert, mehr Handlungsspielräume für die eigene Schule und verlässliche juristische Unterstützung auf Schulamtsebene. Trotz der Kritik betont der Rektor, als „Einzelperson“ zu handeln. „Die Aktion entstand aus pragmatischer Not heraus.“ Die Reaktionen seien sehr positiv, sagt Bergmühl. Bis jetzt gebe es rund 1700 Unterzeichner. Er schätze, über die Hälfte der Grund- und Mittelschulrektoren in Bayern hätten mitgemacht. Er schreibe aber kontinuierlich weiter die Kollegen an. Reaktionen der Politik gebe es „bis auf die Nachfrage einer Landtagsabgeordneten der Grünen“ indes bisher nicht. Erst kürzlich hatte das Kultusministerium durch eine Quarantäne-Anordnung den Zorn der Schulleiter ausgelöst. MARTIN BECKER

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