Baar-Ebenhausen – Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd über 163 Kilometer auf der Autobahn von Österreich nach Deutschland hat die Polizei einen Mann aus Nordrhein-Westfalen festgenommen.
Der 55-Jährige tankte in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 22.40 Uhr nahe dem österreichischen Ort Vomp. Nachdem seine Kartenzahlung nicht funktionierte, kam es offenbar zum Streit mit den Tankstellenangestellten. Anschließend fuhr er mit seinem Mercedes-Benz Vito einfach weiter, ohne die Rechnung zu begleichen. Als die deutsche Bundespolizei ihn am Grenzübergang Kiefersfelden kontrollieren wollte, drückte er aufs Gas und düste auf der Autobahn A 93 Richtung München, so geht es aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern hervor.
Viel zu schnell, streckenweise ohne Licht und mit gefährlichen Überholmanövern brauste der Mann über die A93, die A8 und die A99 bis zur A9.
Die Polizei versuchte mit über 20 Beamten, einem Polizeihubschrauber und Streifenwagen mehrerer Dienststellen, den Flüchtenden zu stoppen. Erst kurz vor dem Parkplatz Baarer Weiher (Kreis Pfaffenhofen an der Ilm), zwischen den Autobahnausfahrten Langenbruck und Manching, gelang es der Polizei, den Mann anzuhalten. Zwei Streifenwagen konnten vor den Mercedes-Fahrer gelangen und ihn so ausbremsen. Er versuchte noch hastig rückwärts wieder zu entwischen, was ihm jedoch nicht gelang, da auch hinter ihm bereits Streifenwagen fuhren. Nach 163 Kilometern war seine Flucht beendet.
Bei dem Manöver wurden drei Streifenwagen sowie der Mercedes Vito beschädigt, ein Beamter wurde leicht verletzt. Es entstand ein Schaden von rund 50 000 Euro. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Gegen den 55-Jährigen wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, des tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung im Straßenverkehr ermittelt. lm