Augsburg – Etwa 25 Bewohner des Augsburger Seniorenheims Ebnerstraße sind gestern in andere Pflegeheime verlegt worden. Das Heim war vergangene Woche wegen eklatanter Missstände in die Schlagzeilen geraten (wir berichteten). Nun gab es in der Einrichtung auch noch einen Corona-Ausbruch. Zahlreiche Bewohner sollen infiziert sein. Auch in den Reihen des Personals hatte es so viele Fälle gegeben, dass die Pflege in der Einrichtung nicht mehr gewährleistet war, berichtet Reiner Erben, der Gesundheitsreferent der Stadt Augsburg. „Es musste unverzüglich gehandelt werden.“ Die bei der Stadt angesiedelte Heimaufsicht hatte gestern die Evakuierung der Einrichtung angeordnet und begleitet. Die Betreuer und Angehörigen der Senioren wurden über die Verlegung informiert. Sie hatten auch die Gelegenheit, eine andere Unterbringung zu organisieren.
Auch unter den rund 60 verbleibenden Bewohnern gibt es Corona-Fälle. Die meisten Personen im Heim stehen nun unter Quarantäne. Die Heimleitung hat bis heute Zeit, ausreichend Pflegekräfte zu organisieren. Sollte sie das nicht schaffen, werden die restlichen Bewohner ebenfalls verlegt, kündigt Erben an. Die Heimaufsicht organisiert dafür freie Plätze in anderen Einrichtungen.
Das „Seniorenheim Ebnerstraße“ steht seit Anfang vergangenen Jahres unter intensiver Beobachtung, Begleitung und engmaschiger Kontrolle der städtischen Heimaufsicht. Es hatte immer wieder gravierende Pflegemängel gegeben. Das Heim hat denselben Träger wie das Skandal-Heim in Schliersee, das im Herbst geschlossen worden war. Einige der Senioren wurden von Schliersee nach Augsburg verlegt. Auch dort steht als letzte Konsequenz eine Schließung der Einrichtung im Raum. mm