Zwei Sturmfronten bewegen sich auf Bayern zu

von Redaktion

München – Das Wetter in Bayern wird in den nächsten Tagen derart stürmisch, dass Fachleute mit umstürzenden Bäumen und herunterfallenden Dachziegeln rechnen. Bis Anfang nächster Woche wechseln sich Warm- und Kaltfronten in schneller Folge ab und bringen teils sogar im Flachland orkanartige Böen. Spaziergänger sollten die Wälder in den nächsten Tagen lieber meiden, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) gestern. In den Bergen toben die Orkanböen noch heftiger.

„Wir sind aktuell in einer zunehmend lebhaften und sehr kräftigen Westströmung“, erklärt Guido Wolz, Leiter des Wetterdienstes in München. Diese entsteht durch einen sehr starken Temperaturgegensatz aus sehr kalter Luft in Nordeuropa und warmer Luft in den Subtropen. „Wir sind genau im Bereich der Zone, wo diese Luftmassen aufeinandertreffen“, sagt Wolz.

Den Norden Deutschlands traf der Sturm bereits gestern. An der Nordsee wurde vor einer Sturmflut-Gefahr gewarnt, in Nordrhein-Westfalen fällt heute an allen Schulen wegen des befürchteten Unwetters der Unterricht aus. Am Abend wurde für Teile Oberfrankens (Coburg, Kulmbach, Kronach, Wunsiedel) ebenfalls ein Unterrichtsausfall beschlossen.

Die Sturmfronten bewegen sich heute weiter Richtung Süden. Im Norden Bayerns soll es zunehmend zu schweren Böen kommen, vereinzelt sind auch orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten um die 120 km/h möglich. „Die werden dann noch kräftiger“, sagt Wolz. Letztlich sei dann auch der Süden Bayerns mit schweren Sturmböen betroffen, in höheren Lagen eventuell mit Orkanböen.

Am Nachmittag schwächt sich der erste Sturm deutlich ab. „Wir verbleiben aber trotzdem in kräftiger Westströmung, das heißt, ein weiteres Sturmtief wird dann am Freitagabend zum Samstag erwartet.“ Auch da bestehe höchstwahrscheinlich wieder die Gefahr von orkanartigen Böen vor allem in Teilen Nordbayerns. „In den Bergen besteht weiterhin die Gefahr von richtigen Orkanböen.“

Auch am Wochenende wird es nicht gemütlich. „Wir haben ein permanentes Auf und Ab mit einem Durchzug von Warmfronten und Kaltfronten.“ Die Schneefallgrenze wird stark ansteigen. Am Montag oder Dienstag dürfte die Strömung dann zunehmend auf Nordwest drehen und polare Meeresluft nach Bayern bringen. Dann soll es in den Alpen schneien. mm/lby

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