Zurück in der Manege

von Redaktion

Circus Krone: Erste Vorstellung nach zwei Jahren Corona-Pause

München – Seit 22 Jahren ist Martin Lacey beim Circus Krone – doch diese Premiere war auch für ihn ein besonderes Erlebnis. Nach rund zwei Jahren Corona-Pause sind der Chef und seine Artisten endlich zurück in der Manege. Und Lacey sagt: „Es war so, als hätte ich das noch nie gemacht…“ Der Raubtier-Routinier, der schon so oft mit seinen Löwen in die Manege gestiegen war, ist überwältigt: „Ich kann es immer noch nicht glauben, wieder vor Publikum aufzutreten.“

Nach der ersten Show gab es Standing Ovations. Den Applaus, das Rampenlicht: Lacey hat das vermisst. Rund 800 Zuschauer waren am Donnerstag bei der Premiere – und sie haben es genossen!

Die Ränge des Zirkus waren wegen Corona vorher so lange leer geblieben wie noch nie in der rund 110-jährigen Geschichte des Zirkus. Für die Artisten, die Tiertrainer und die Mitarbeiter sei das eine sehr schwer Zeit gewesen, sagt Frank Keller. Er ist beim Circus Krone für das Management der Artisten zuständig. Immer wieder hätten sich alle im Zirkus intensiv auf neue Vorstellungen vorbereitet, immer wieder kam die Enttäuschung: Absage! „Das Gefühl, nicht zu wissen, ob es wirklich weitergeht, ob nicht doch wieder alles umsonst war, das macht traurig“, sagt Keller.

Auch finanziell sei die Zeit für den Zirkus extrem schwierig gewesen: „Zwei Jahre lang haben wir eigentlich nur von unseren Ersparnissen gelebt.“ Umso emotionaler hätten alle im Zirkus auf den Neustart hingefiebert. „Es war ergreifend, das Orchester zusammen mit den Artisten und dem Publikum zu sehen“, sagt Frank Keller. Trotz der Vorfreude habe sich der Zirkus bewusst dafür entschieden, vorerst weniger Zuschauer zu den Shows zu lassen als eigentlich erlaubt. Statt den 2050 genehmigten seien es am Wochenende nur rund 1200 Besucher gewesen. „Wir machen das selbstverständlich so, um unsere Gäste vor Corona zu schützen“, sagt Frank Keller. Bis zum 3. April laufen die Vorstellungen nun im Circus Krone in München weiter. Ob es danach auf große Tournee geht, steht noch nicht fest. Aber: Alles ist vorbereitet, sagt Keller.   JULIAN LIMMER

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