Drogen statt Schampus: Behörden warnen

von Redaktion

Weiden – Ein Toter, sieben Verletzte: Das war die traurige Bilanz eines Restaurantbesuchs in der Oberpfalz vor zwei Wochen. Acht Freunde tranken vom Inhalt einer Champagnerflasche, die statt Champagner hoch konzentriertes Ecstasy enthielt. Schon nach wenigen Schlucken bemerkten sie, dass mit dem Getränk etwas nicht stimmte. Für einen 52-jährigen Mann kam trotzdem jede Hilfe zu spät (wir haben berichtet). Inzwischen ist in den Niederlanden eine zweite 3-Liter-Flasche der Marke „Moët & Chandon Ice Imperial“ aufgetaucht, die mit Drogen gefüllt war. Vier Personen wurden verletzt. Nun mahnen deutsche und niederländische Behörden zur Vorsicht. Es könnten weitere manipulierte Flaschen im Umlauf sein.

Die mit der auch als MDMA bekannten Droge gefüllten Champagnerflaschen seien äußerlich nicht von unbedenklichen Flaschen zu unterscheiden. Ihren Inhalt zu berühren oder zu trinken ist jedoch lebensbedrohlich. Betroffen seien 3-Liter-Flaschen mit der Produktnummer LAJ7QAB6780004. Im Glas schäume die Flüssigkeit nicht, das MDMA habe eine rotbraune Farbe und rieche nach Anis, hieß es.

Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die Behörde. „Selbst das Eintauchen einer Fingerspitze in die Flüssigkeit und das Schmecken kann auch ohne Schlucken zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.“ Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren. „Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein.“

Beide bisher bekannten Flaschen waren den Angaben zufolge über eine noch nicht identifizierte Website gekauft worden, hatte der Hersteller Moët Hennessy den Behörden mitgeteilt. Das Unternehmen selbst geht von einem Fall von Drogenschmuggel aus. Es habe sich nicht „um ein Qualitätsproblem, sondern um einen Kriminalfall“ gehandelt. Es ist noch nicht klar, wie die Droge in die Flaschen gelangte. dpa/mm

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