Sorge um Christian Stückl

von Redaktion

Der Spielleiter der Oberammergauer Passion erlitt Herzinfarkt

Es war ein Schreckmoment. Eigentlich hätte am Samstag die erste große Volksprobe auf der Bühne des Passionstheaters in Oberammergau stattfinden sollen. Doch sie musste kurzfristig abgesagt werden. „Krankheitsbedingt“, hieß es am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Ein Corona-Fall im Ensemble? Nein. Wie nun bekannt wurde, erlitt Spielleiter Christian Stückl einen Herzinfarkt.

Frederik Mayet, Sprecher der Passionsspiele und des Münchner Volkstheaters, dessen Intendant Christian Stückl ebenfalls ist, bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass dem 60-Jährigen zwei Stents gesetzt werden mussten. „Es war ein milder Infarkt, es geht ihm schon wieder viel besser“, betont Mayet. Heute soll der für seine schier unermessliche Energie bekannte Theatermacher bereits aus dem Klinikum entlassen werden.

Wie berichtet, hätte die Passion, die alle zehn Jahre aufgeführt wird, turnusgemäß eigentlich bereits 2020 über die Bühne gehen sollen. Zwei Monate vor der Premiere wurde sie wegen der Corona-Pandemie abgesagt und auf 2022 verschoben. Die 42. Passionsspiele sollen nun von 14. Mai bis 2. Oktober stattfinden. Wird das gelingen? „Ja“, sagt Pressesprecher Frederik Mayet, der selbst die Rolle des Jesus spielen wird. „Wir sind im Zeitplan und streben weiterhin die Premiere am 14. Mai an.“

Und wer Christian Stückl kennt, der weiß: Bayerns bekanntester Bühnenschreck lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Unter 100 Prozent geht es bei ihm nicht. Oder, wie es Susanne Breit-Keßler in einem Geburtstagsgruß zu Stückls 60. im vergangenen Jahr in unserer Zeitung formulierte: „Das Feuer lodert. In Ihnen bestimmt – zugunsten einer Welt, der Sie immer wieder furios deutlich machen, wer eigentlich alles diese verfluchten Kreuze zimmert. So bleib’n, bitte.“ KATJA KRAFT

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