Schliersee – Die geplante Vergabe des historischen Forsthauses Valepp hinter Tegernsee und Schliersee über Erbbaurecht stößt bei Heimat- und und Naturschutzverbänden auf Widerstand. Es sei „zweifelhaft, ob die Bayerischen Staatsforsten zu einer Veräußerung des Forsthauses im Erbbaurecht überhaupt befugt sind“, teilten der Bund Naturschutz in Bayern, der Verein zum Schutz der Bergwelt und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege am Dienstag mit.
Sind sie nicht, stellt der Leiter des Forstbetriebs Schliersee, Jörg Meyer, klar: „Die finale Entscheidung liegt beim Haushalts-Ausschuss des Landtags, vorher werden die Ministerien beteiligt.“ Die Verbände fordern in einer Petition an Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), dass das Gebäude uneingeschränkt im Eigentum des Freistaates bleiben solle.
Das gut 180 Jahre alte Gebäude mit über 6600 Quadratmetern Grund im Landkreis Miesbach steht seit 2014 leer. Weil kein Pächter gefunden wurde, könnte die Immobilie nun über Erbbaurecht langfristig vergeben werden. Pachtinteressent Johannes Rabl würde das Haus gerne übernehmen – mit Unterstützung von Fußballstar Manuel Neuer. Ziel sei „ein Berggasthaus im besten Sinne“, sagte er unserer Zeitung im Januar.
Die Verbände warnen, das Anwesen dürfe nicht einem zahlungskräftigen Investor überlassen werden, der es in ein Nobelrestaurant umwandele. Es dürfe nur eine traditionelle saisonale Bewirtschaftung für Gäste geben, die zu Fuß, per Rad oder Bus kommen, wie bei einer Berghütte. Forstbetriebsleiter Meyer betont, auch die Staatsforsten wollen ein naturverträgliches Konzept, „keinesfalls eine Partylocation“. dak/lby