München – Die Schulen sollten sich nach Ansicht von Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), auf die Ankunft junger Ukraine-Flüchtlinge vorbereiten. „Wir müssen ganz sensibel mit den Gefühlen aller Kinder umgehen und wir werden an den Schulen wieder beweisen, dass wir Integration können“, erklärte sie in einem Rundschreiben. „Wir alle wollen unser Herz aufmachen und haben eine große Verpflichtung, den Menschen aus der Ukraine hier in Europa zu helfen.“ Schulen hätten „die Formate, die für eine Integration jetzt wichtig sind“, sagte sie unserer Zeitung. In erster Linie seien das sogenannte Deutschklassen und die Integrationsklassen an den Berufsschulen.
In Deutschklassen gehen ausländische Kinder, die noch überhaupt kein Wort Deutsch können – sie erhalten dort Basiskenntnisse und sind keinem Notendruck unterworfen. In einem zweiten Schritt werden Kinder aus den Deutschklassen dann in die Regelklassen aufgenommen – je nach Fortschritt ihrer Deutsch-Kenntnisse. Das ist geübte Praxis seit der Flüchtlingskrise von 2015. Allerdings warnte Fleischmann vor Engpässen: Viele der Förderlehrer, die sich um einzelne Kinder mit Integrationsproblemen kümmern, seien für den normalen Unterricht verplant. Auch gebe es zu wenig Schulpsychologen. dw